Deutsche NHL-Talente enttäuscht: Wieder keine Playoffs
Für Tim Stützle, Moritz Seider und John-Jason Peterka war die Ausgangslage vor dem Saisonstart durchaus ähnlich: Jeder der drei Youngster wollte mit seinem aufstrebenden NHL-Team nach langer Erfolglosigkeit endlich wieder die Playoffs im Osten erreichen. Monate später ist dieses Vorhaben leider gescheitert: Die Postseason findet ohne das talentierte Trio statt.
Besonders nötig hätten die Buffalo Sabres eine Teilnahme gehabt. Seit 2007 haben sie keine Playoff-Serie mehr gewonnen, in den letzten elf Spielzeiten wurde die Postseason komplett verpasst. Die laufende ist nun die zwölfte.
Umso bitterer ist es, dass Peterka und seine Teamkollegen am Ende nur einen Punkt Rückstand auf eine Wild Card hatten. Der starke Schlussspurt mit neun Siegen aus den letzten zwölf Partien hätte beinahe gereicht, doch zuvor waren die Sabres einfach zu unbeständig gewesen. Vor allem eine Negativserie im November mit acht Partien ohne Punktgewinn konnten sie später nicht mehr wettmachen.
Verantwortlich für die Inkonstanz war vor allem das Ungleichgewicht zwischen Angriff und Verteidigung. Buffalos Offensive war mit 3,57 Toren pro Partie die drittbeste der gesamten NHL. Allein Superstar Tage Thompson erzielte 47 Treffer und landete damit ligaweit auf dem sechsten Platz. Doch auf der anderen Seite kassierten die Sabres 3,62 Gegentore pro Spiel – der siebtschlechteste Wert und einfach zu viel für einen Playoff-Anwärter.
Stützle und Seider stark, ihre Teams weniger
Auch für die Ottawa Senators ist das erneute Scheitern maximal ärgerlich. Nach fünf Saisons ohne Playoff-Teilnahme rüsteten sie im vergangenen Sommer auf und verstärkten sich hochkarätig mit Alex DeBrincat, Claude Giroux und Cam Talbot. Doch von der anfänglichen Euphorie ist nicht viel geblieben.
Stützle ist dafür allerdings kaum verantwortlich zu machen. Mit 39 Treffern, 51 Vorlagen und 90 Punkten war er der beste Torschütze, Vorbereiter und Scorer seines Teams. Zudem stellte der 21-Jährige damit in allen drei Kategorien eine persönliche Saisonbestleistung auf.
Bei den Detroit Red Wings ist ebenfalls Ernüchterung eingekehrt. Das Traditionsteam wartet nun schon seit 2014 auf eine gewonnene Playoff-Serie und seit 2017 auf eine Teilnahme. Seider konnte das Niveau aus seiner herausragenden Rookie-Saison halten, den Schiffbruch aber auch nicht verhindern.
Trotzdem sind die Red Wings auf dem richtigen Weg – wie auch die Sabres und die Senators. Alle drei konnten ihre Punkteausbeute im Vergleich zur Vorsaison steigern. Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, ist das Postseason-Debüt für Peterka, Seider und Stützle schon bald in Reichweite.
Foto: AFP
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