Eishockey durchgespielt: King Clancy konnte alles

Eishockey durchgespielt: King Clancy konnte alles

In der langen NHL-Geschichte gab es kaum eine Persönlichkeit wie King Clancy. Sowohl auf dem Eis als auch daneben füllte dieser nahezu jede Rolle aus, die der Sport hergibt. Vor exakt einem Jahrhundert bewies der gelernte Verteidiger seine besondere Vielseitigkeit in den Stanley Cup Finals.

Am 31. März 1923 fand in Vancouver das zweite Spiel der Best-of-Three-Serie statt. Damals wetteiferten noch verschiedene Ligen um den Stanley Cup. Die ursprünglichen Ottawa Senators hatten sich in der NHL durchgesetzt und traten nun gegen ein WCHL-Team aus Edmonton an. Beide Teilnehmer sollten in den folgenden Jahren aufgelöst werden.

Doch zunächst lieferten sie sich ein umkämpftes Duell um die prestigeträchtigste aller Trophäen. Nach dem 2:1-Sieg der Senators in der ersten Partie ging es in der zweiten noch härter zur Sache und mehrere Spieler fielen verletzt aus. Das hatte zur Folge, dass ein junger Verteidiger aufseiten Ottawas überall aushelfen musste.

Francis „King” Clancy übernahm während dieser Begegnung tatsächlich alle sechs Positionen. Als Goalie Clint Benedict eine Strafe absitzen musste, hütete der 21-Jährige sogar für zwei Minuten das Tor. Sein Einsatz wurde belohnt: Die Senators gewannen mit 1:0 und krönten sich damit zum Champion.

Für Clancy war es der erste Stanley Cup seiner Karriere. Im Jahr 1927 brachte er einen weiteren nach Ottawa. Später wechselte er zu den Toronto Maple Leafs und gewann 1932 noch einen dritten.

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Schiedsrichter, Trainer, Manager

Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn blieb Clancy dem Eishockeysport auf vielfältige Weise verbunden. Er arbeitete kurz als Trainer, schlug dann aber erstmal einen eher ungewöhnlichen Weg ein: Elf Jahre lang war er als Schiedsrichter in der NHL tätig.

Danach kehrte er hinter die Bande und in die Organisation der Leafs zurück. Mit deren Farmteam, den Pittsburgh Hornets, gewann er die Meisterschaft in der AHL. Es folgte die Beförderung zum Headcoach in der NHL. Diese Rolle übernahm er auch nach seinem Wechsel in Torontos Management zwischendurch immer wieder.

Die Krönung seiner bewegten Karriere war die Aufnahme in die Hockey Hall of Fame im Jahr 1958. Heute vergibt die NHL einen Award, der nach ihm benannt ist: Mit der King Clancy Memorial Trophy werden Spieler ausgezeichnet, die Führungsqualitäten auf und neben dem Eis bewiesen haben und dazu sozial engagiert waren.

Foto: Public Domain

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