Zum Karriereende von Duncan Keith: Zahnlos, aber mit Biss

Zum Karriereende von Duncan Keith: Zahnlos, aber mit Biss

Seit der vergangenen Woche steht fest, dass die Franchise-Legende der Chicago Blackhawks nach 17 NHL-Saisons die Schlittschuhe an den Nagel hängt. Duncan Keith gehörte zu den besten Verteidigern seiner Generation und tritt mit einem prall gefüllten Trophäenschrank ab. Ein Platz in der Hall of Fame ist bereits für ihn reserviert.

Die berühmteste Geschichte über Keith beschreibt seinen Charakter vermutlich auch am besten: In den Western Conference Finals 2010 führten seine Blackhawks gegen die topgesetzten San Jose Sharks mit 3:0. Im vierten Spiel hatten sie deshalb ihren ersten Matchball, lagen aber nach einem Drittel mit 0:1 zurück. Im Mittelabschnitt wurde Keith vom Puck im Gesicht getroffen und verlor dabei sieben Zähne. Während er sich vom Eis schleppte, nutzten die Sharks die Gelegenheit, um ihren zweiten Treffer zu erzielen. Nach nur sieben Minuten stand Keith wieder auf dem Eis und drehte mit seiner Mannschaft die Partie. Am Ende gewannen die Blackhawks mit 4:2, zogen in die Stanley Cup Finals ein und besiegten dort die Philadelphia Flyers.

Im Winter vor dem Titelgewinn hatte Keith in Chicago einen 13-Jahres-Vertrag unterschrieben, der ihm insgesamt 72 Millionen Dollar garantierte. Diese riesige Investition sollte sich für die Blackhawks allerdings ebenfalls lohnen. Zwischen 2010 und 2015 gewann man zusammen drei Stanley Cups. Keith wurde außerdem zweimal als bester NHL-Verteidiger mit der James Norris Memorial Trophy ausgezeichnet. Beim letzten Titelgewinn erhielt er die Conn Smythe Trophy für den Playoff-MVP.

Eine vergoldete Karriere

Zuletzt musste Keith allerdings erkennen, dass der Zahn der Zeit auch vor ihm nicht Halt macht. Vor der vergangenen Saison wurde er nach 1327 Partien im Blackhawks-Trikot zu den Edmonton Oilers transferiert. Ein Jahr vor dem Ende seines einstigen Megavertrags macht die Verteidiger-Ikone nun Schluss.

Nach Ablauf der dreijährigen Wartezeit wird Keith aller Wahrscheinlichkeit nach in die Hall of Fame aufgenommen. Seine Erfolge sprechen für sich: Neben den zahlreichen Titeln und Auszeichnungen in der NHL hatte er auf internationaler Ebene auch noch mit der kanadischen Nationalmannschaft bei den Olympischen Winterspielen 2010 und 2014 jeweils die Goldmedaille gewonnen.

Titelbild:AFP

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