Das Warten hat ein Ende: Endlich Olympiagold für Finnland
Lange mussten die eishockeybegeisterten Finnen auf einen Olympiasieg ihrer hochdekorierten Nationalmannschaft warten. In Peking war die Goldmission nun endlich erfolgreich. Mit einer defensiven Ausrichtung und mannschaftlicher Geschlossenheit kam man auch ohne die größten Stars des Landes ans Ziel.
Die Frage nach dem beliebtesten Sport in Finnland ist schnell beantwortet: Eishockey ist der klare Favorit. Etwa 1,3 Prozent der Bevölkerung spielen selbst – das ist weltweit die zweithöchste Quote nach dem Eishockey-Mutterland Kanada. Zum Vergleich: In Deutschland sind es nur 0,04 Prozent.
Aktuell sind über 70.000 Spielerinnen und Spieler registriert. So ist auch die hohe Qualität der finnischen Nationalmannschaft zu erklären. Schon seit vielen Jahrzehnten gehört Finnland zu den „Big Six” des internationalen Eishockeys. Man hat große Spieler hervorgebracht und immer wieder Medaillen bei den beiden wichtigsten Großereignissen eingefahren. Die drei Weltmeistertitel in den Jahren 1995, 2011 und 2019 waren natürlich die Höhepunkte dieser Entwicklung.
Ohne Gold bei Olympia – bis jetzt
Bei Olympia hatte es allerdings nie zum ganz großen Wurf gereicht. Insgesamt zehnmal gewann man Edelmetall, doch Gold fehlte bislang in der Vitrine des finnischen Verbandes Suomen Jääkiekkoliitto. Die Frauen holten viermal Bronze, die Männer ebenfalls viermal Bronze und dazu noch zweimal Silber. Das letzte olympische Finale ging 2006 in Turin gegen die skandinavischen Nachbarn aus Schweden verloren.
16 Jahre später besiegte die finnische Auswahl nun in Peking den Olympiafluch und machte den Medaillensatz komplett. Dabei überzeugte man nicht so sehr mit spielerischer Raffinesse, sondern vielmehr mit den Grundtugenden des Eishockeysports. Das Fehlen der NHL-Stars fiel dadurch weniger ins Gewicht. Die Finnen waren ein stets unbequemer Gegner und rangen eine Mannschaft nach der anderen nieder. In ihren drei K.o.-Spielen kassierten sie insgesamt nur zwei Gegentore. Es war eine wahrlich goldene Defensivleistung.
In der Heimat sorgte der Olympiasieg erwartungsgemäß für großen Jubel. Sogar Staatspräsident Sauli Niinistö gratulierte direkt nach der Partie persönlich per Telefon.
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