Trennung trotz Punktgewinn gegen Mannheim: Aufstiegsheld Naud ohne Rückhalt in Bietigheim

Trennung trotz Punktgewinn gegen Mannheim: Aufstiegsheld Naud ohne Rückhalt in Bietigheim

Seit Samstag ist Daniel Naud nicht mehr Trainer in Bietigheim. Aktuell belegen die Steelers in ihrer zweiten Saison nach dem DEL-Aufstieg den letzten Tabellenplatz. Trotzdem kam der Zeitpunkt der Trennung überraschend und wirkte unglücklich gewählt. Im ersten Spiel danach blieb der gewünschte Effekt jedenfalls aus.

Die drei aufeinanderfolgenden Niederlagen nach der Länderspielpause waren zu viel für Naud. Insgesamt hatte seine Mannschaft nur zwei der letzten elf Partien gewonnen – beide erst nach Penaltyschießen. Insofern war die Trennung durchaus verständlich.

Am Freitag hatten die Steelers allerdings im Heimspiel gegen die Adler Mannheim einen völlig intakten Eindruck hinterlassen. Der Abstiegskandidat kämpfte sich gegen den Mitfavoriten bis in die Verlängerung. Dort unterlagen die Gastgeber zwar mit 4:5, behielten so aber immerhin einen Punkt in Bietigheim.

Trainerwechsel wenig erfolgversprechend

Scheinbar stand die Entscheidung gegen Naud aber schon vor der Partie fest. Laut Bietigheimer Zeitung waren Geschäftsführer Volker Schoch und der Aufsichtsrat am Spieltag zu einer Sitzung zusammengekommen. Danach war die Freistellung beschlossene Sache.

Die Verantwortlichen bewiesen damit kein gutes Timing. Die zwei Wochen während des Deutschland Cups und die Tage zwischen den letzten beiden Spieltagen hätten sich eher angeboten – auch für die Suche nach einem Nachfolger. Stattdessen steht man nun unter Zeitdruck.

Ob ein neuer Hauptübungsleiter wirklich die Lösung darstellt, darf außerdem bezweifelt werden. Die Kompetenz von Naud ist schließlich unbestritten. Der Aufstiegsheld hatte die Steelers 2021 in die DEL geführt und mit ihnen dort auch noch die Klasse gehalten. Dabei spielte der Außenseiter eigentlich über seinen Möglichkeiten. Die Wiederholung einer solchen Saison ist ohnehin schwierig – und nach dem Abgang von Riley Sheen fast unmöglich. Der DEL-Spieler des Jahres und seine 64 Scorerpunkte sind nicht zu ersetzen.

Im ersten Spiel nach der Trennung war von einer positiven Wirkung nichts zu sehen – ganz im Gegenteil. Am Sonntag verloren die Steelers unter Interimscoach Fabian Dahlem mit 1:4 in Nürnberg. Ihren einzigen Treffer erzielten sie erst nach 58 Minuten, als das Spiel bereits entschieden war. Die Rettungsmission in Bietigheim wird auch für den zukünftigen Trainer eine Mammutaufgabe.

Foto: Red Bull München

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