Finnland wird Weltmeister im eigenen Land

Finnland wird Weltmeister im eigenen Land

Nach dem Olympiasieg im Februar hat die finnische Nationalmannschaft auch beim zweiten internationalen Saisonhöhepunkt triumphiert. In Tampere wurde man durch einen 4:3-Finalsieg nach Verlängerung über Kanada Weltmeister. Leider nahmen die Schiedsrichter entscheidend Einfluss auf das hochklassige Duell zweier gleichwertiger Mannschaften. Dem Jubel der Heimfans tat das aber natürlich keinen Abbruch.

Vor über 11.000 Zuschauern in der Nokia-areena von Tampere zeigten die beiden Spitzenteams von Beginn an mitreißendes Eishockey. Nach dem ersten Drittel stand es allerdings trotzdem noch 0:0.

Im Mittelabschnitt eröffnete Kanada dann das Toreschießen. Dylan Cozens war im ersten Powerplay der Begegnung mit einem One-Timer erfolgreich (25.), Finnland kassierte damit den ersten Gegentreffer in Unterzahl im gesamten Turnier. Den Special Teams sollte auch im weiteren Verlauf der Begegnung große Bedeutung zukommen.

Alles läuft gegen Kanada

Mit dem 0:1-Rückstand aus finnischer Sicht ging es in das Schlussdrittel. Hier sahen sich die Kanadier plötzlich mit einer doppelten Unterzahl konfrontiert – eine Fehlentscheidung. Cole Sillinger wurde fälschlicherweise für den hohen Stock eines Gegenspielers bestraft.

Nach nur wenigen Sekunden nutzte Mikael Granlund das Powerplay zum 1:1 (45.). Keine zwei Minuten später traf der NHL-Star in einfacher Überzahl zur 2:1-Führung für Finnland (46.). Zwischendurch musste Kanadas Torhüter Chris Driedger durch WM-Debütant Matt Tomkins ersetzt werden, nachdem sich Ersterer beim Ausgleichstreffer verletzt hatte.

Als Joel Armia auch noch das 3:1 erzielte (55.), schien das Spiel entschieden, doch die Kanadier kämpften gegen alle Widrigkeiten an. Tatsächlich gelang ihnen in der Schlussphase durch Zach Whitecloud der Anschluss (58.) und durch Maxime Comtois (59.) der Ausgleich.

Noch eine spielentscheidende Strafe

Mit dem 3:3 ging es in die Overtime. Nach gut fünf Minuten kassierte Kanadas Kapitän Thomas Chabot eine zumindest diskussionswürdige Strafe wegen Hakens. Das folgende Powerplay nutzte Sakari Manninen für den titelentscheidenden Treffer zum 4:3 (67.).

Die Finnen krönten damit die erfolgreichste Saison ihrer Eishockeygeschichte. Auf Gold bei Olympia folgte die gleiche Medaillenfarbe bei der Weltmeisterschaft – und das auch noch im eigenen Land vor tausenden frenetischen Fans.

Die Gastgeber stellten zudem den wertvollsten Spieler des Turniers: Torhüter Juho Olkinuora war einer der Garanten für den Titelgewinn. Mikko Lehtonen wurde als bester Verteidiger ausgezeichnet. Im All-Star-Team findet sich außerdem noch Stürmer Manninen.

Foto: AFP

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