Ein halbes Dutzend Hoffnungsträger: Sechs NHL-Teams mit neuem Headcoach

Ein halbes Dutzend Hoffnungsträger: Sechs NHL-Teams mit neuem Headcoach

Ein halbes Dutzend der 32 NHL-Teams hat nach der vergangenen Saison einen Trainerwechsel vorgenommen. Einer der Abservierten füllte direkt die Lücke bei einem Divisions-Rivalen. Außerdem kehrt eine umstrittene Legende nach knapp vierjähriger Abwesenheit zurück in die beste Liga der Welt.

Washington Capitals: Spencer Carbery

Der Vertrag von Peter Laviolette war in Washington nicht verlängert worden, nachdem er in seiner dritten Saison erstmals die Playoffs verpasst hatte. Schnell wurde die offene Stelle mit Carbery besetzt.

Für den 41-Jährigen ist es die erste Station als Headcoach in der NHL. Zwischen 2018 und 2021 trug er allerdings die Hauptverantwortung beim Farmteam der Capitals in der AHL – und war dabei sehr erfolgreich. Dies dürfte einer der Hauptgründe für seine Verpflichtung gewesen sein. Aber auch als Assistenztrainer der Toronto Maple Leafs wusste Carbery jüngst zu überzeugen.

Nashville Predators: Andrew Brunette

Bei den Predators bricht eine neue Ära an: David Poile wurde als General Manager von Barry Trotz ersetzt und dieser krempelte das Franchise direkt ordentlich um. Nicht nur ein neuer Star-Center sollte her, sondern auch ein neuer Hauptübungsleiter. Deshalb wurde John Hynes entlassen und durch Brunette ersetzt.

Der 49-jährige Nachfolger hat zuletzt Außergewöhnliches geleistet. Die Florida Panthers führte er in der Saison 2021/22 als Interimslösung zur Presidents’ Trophy. In der abgelaufenen Spielzeit hatte er als Associate Coach an der Seite von Lindy Ruff großen Anteil daran, dass die New Jersey Devils zum Überraschungsteam avancierten.

Anaheim Ducks: Greg Cronin

Die Trennung von Dallas Eakins kam in Anaheim nicht sonderlich überraschend, nachdem die Ducks die Regular Season als schlechtestes Team der gesamten NHL abgeschlossen hatten. Mit Cronin übernimmt nun ein erfahrener, aber eher unbekannter Coach. Die letzten fünf Saisons verbrachte der 60-Jährige beim Farmteam der Colorado Avalanche in der AHL. In der NHL hatte er zuvor schon als Assistenztrainer bei den New York Islanders und den Toronto Maple Leafs gearbeitet.

Calgary Flames: Ryan Huska

So schnell kann es gehen in der NHL: Ein Jahr nachdem Darryl Sutter den Jack Adams Award für den Trainer der Saison erhalten hatte, wurde er von den Flames gefeuert. Der Pacific-Champion der Vorsaison lief in der abgelaufenen Spielzeit seinen Ansprüchen hinterher und verpasste die Playoffs.

Der Nachfolger kommt aus den eigenen Reihen: Huska hatte in Calgary seit 2018 als Assistenztrainer gearbeitet. Nun wurde der 48-Jährige also auf den Chefposten befördert.

New York Rangers: Peter Laviolette

Nachdem die Rangers ihren ohnehin hochkarätigen Kader während der Regular Season noch einmal verstärkt hatten, war das knappe Erstrundenaus in den Playoffs gegen die New Jersey Devils eine herbe Enttäuschung. Infolgedessen musste Gerard Gallant gehen.

Wie gut, dass beim Metropolitan-Rivalen aus Washington kurz zuvor Laviolette frei geworden war. Der 58-Jährige weiß, wie man den Stanley Cup gewinnt. Im Jahr 2006 führte er die Carolina Hurricanes zu ihrer ersten und bis heute einzigen Meisterschaft.

Columbus Blue Jackets: Mike Babcock

Nachdem die Blue Jackets die Hauptrunde als schlechtestes Team der Eastern Conference beendet hatten, wurde Brad Larsen erwartungsgemäß entlassen. Die Nachfolge tritt nun niemand Geringerer als Mike Babcock an. Der 60-Jährige gehört zu den erfolgreichsten Eishockeytrainern aller Zeiten. Mit den Detroit Red Wings gewann er 2008 den Stanley Cup, mit der kanadischen Nationalmannschaft 2004 die Weltmeisterschaft und 2010 sowie 2014 olympisches Gold. Damit ist er der einzige Coach im Triple Gold Club. Hinzu kommen die Goldmedaillen bei der U20-WM 1997 und beim World Cup of Hockey 2016.

Gleichzeitig wird seine Karriere allerdings von vielfältigen Vorwürfen ehemaliger Spieler überschattet. Auch sein letztes Engagement in der NHL endete unrühmlich. Die Toronto Maple Leafs feuerten ihn im November 2019, nachdem er des psychischen Missbrauchs beschuldigt worden war. In Columbus erhält Babcock nun eine neue Chance.

Foto: AFP

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