Eishockey im Film #3: Miracle – Das Wunder von Lake Placid

Eishockey im Film #3: Miracle – Das Wunder von Lake Placid

Bei den olympischen Winterspielen 1980 in den USA kommt es inmitten des Kalten Krieges zum Aufeinandertreffen der Vereinigten Staaten und der stark favorisierten Sowjetunion. Der Film „Miracle – Das Wunder von Lake Placid” aus dem Jahr 2004 stellt den steinigen Weg des jungen US-Teams von seiner Zusammenstellung bis zum sensationellen Gewinn der Goldmedaille nach.

Als Trainer Herb Brooks (gespielt von Kurt Russell) die Aufgabe übernimmt, eine College-Auswahl für die olympischen Winterspiele in Lake Placid zusammenzustellen, werden ihm nur geringe Chancen eingeräumt. Zu groß ist die Übermacht der Sowjetunion, zu schlecht war das eigene Abschneiden bei den vorherigen Turnieren.

Auch der Aufbau des Teams gestaltet sich schwierig, denn die Spieler kommen von rivalisierenden Colleges und sind sich nicht gerade wohlgesonnen. Doch der unbeirrbare Brooks schafft es, mit seinen harten Methoden eine Mannschaft zu formen, die dann in der Finalrunde des Turniers bereit für das entscheidende Spiel gegen die Sowjetunion ist.

Ein Film mit (zu?) viel Pathos

Regisseur Gavin O’Connor inszeniert “Miracle – Das Wunder von Lake Placid” als nostalgisch-überhöhte Erinnerung an eine der größten Sensationen in der Geschichte des US-Sports. Die zahlreichen Eishockey-Sequenzen können sich zwar durchaus sehen lassen, insgesamt ist der Film aber stark auf die heroische Figur des Trainers fokussiert. Allein dessen Kabinenrede vor dem Spiel gegen die Sowjetunion ist eine denkwürdige Szene. Insgesamt erzählt der Film die beinahe unglaublichen Geschehnisse auch dementsprechend bedeutungsschwanger. Der pathetische Soundtrack tut sein Übriges.

Interessanterweise lässt sich bei der Rezeption ein Unterschied zwischen englisch- und deutschsprachigen Kritiken erkennen. Vom amerikanischen Publikum wurde die Erzählweise eher positiv aufgenommen. Deutsche Kritiker sind davon nicht ganz so begeistert und bemängeln, der Film bediene einseitig und überdeutlich das Narrativ vom großen Sieg des US-Underdogs über die übermächtigen Sowjets bedient. Einigkeit herrscht aber darin, dass es sich bei „Miracle – Das Wunder von Lake Placid” um einen sehenswerten Eishockeyfilm mit einem starken Kurt Russell handelt.

(Foto: Disney Enterprises)

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